Zwischen erfolgreicher Karriere und erfülltem Privatleben – die eigene Work-Life-Balance finden
Wer dauerhaft berufliche Höchstleistungen bringen will oder muss, braucht ein intaktes und ausgeglichenes Privatleben als persönliche „Kraftquelle“. Wichtig dabei: Sich diesen Zusammenhang bewusst machen und dementsprechend handeln. Was so einfach klingt, gestaltet sich in der Praxis allerdings mitunter schwierig.
Wofür steht die „Work-Life-Balance“?
Dem Sinn nach beschreibt der Begriff Work-Life-Balance ein ausgeglichenes Verhältnis von Arbeit und Freizeit. Das bedeutet nicht unbedingt die minutengenaue Aufteilung zwischen den davon betroffenen Bereichen.
Entscheidend für das eigene Wohlbefinden ist es hingegen, stets das gesunde Mittelmaß zu finden. Gerät dieses dauerhaft aus dem Gleichgewicht, drohen Konsequenzen für den Körper und die Seele bis hin zum Burn-out. Das betrifft alle gesellschaftlichen Gruppen – die Selbstständigen, Unternehmer und Manager ebenso wie die berufstätige Mutter in Teilzeit.
Ein erfolgreiches Leben im Gleichgewicht – wie gelingt das?
Das eine allgemeingültige Rezept für die Harmonie von Privatleben und Beruf gibt es nicht. Jede und jeder Einzelne setzt für sich eigene Schwerpunkte. Wer eine erfüllende und abwechslungsreiche Tätigkeit ausübt, sehnt den Feierabend weniger stark herbei als ein Beschäftigter im berühmt-berüchtigten „Hamsterrad“. Doch gerade sogenannte „Workaholics“ achten häufig nicht genügend auf Pausen und Ruhephasen außerhalb ihres Jobs. Andererseits leiden viele Berufstätige unter ihrem eintönigen Arbeitsalltag und reagieren mit Resignation sowie der „inneren Kündigung“. Dieser Teufelskreis stellt nicht nur für dich selbst ein gravierendes Problem dar. Unternehmer und Firmenverantwortliche bemerken die mangelnde Motivation ihrer Mitarbeitenden konkret an einbrechenden Umsatzzahlen sowie dem generell schlechten Betriebsklima. Für beide Seiten gilt es daher, rechtzeitig gegenzusteuern.
Wie gestalte ich meine persönliche Work-Life-Balance?
Ein entscheidender Schritt für alle Betroffenen stellt die realistische Bestandsaufnahme der eigenen Situation dar. Wer sich selbst eingesteht, dass es eine Veränderung braucht, ist auf dem richtigen Weg. Die ehrliche Antwort auf die folgenden Fragen kann helfen:
- Was will ich wirklich für mein (Berufs)-Leben?
- Wo sehe ich mich selbst in einem, in fünf oder in zehn Jahren?
- Welche Kompromisse muss ich zwangsläufig eingehen?
- Auf welchen Gebieten bin ich nicht (mehr) kompromissbereit?
Nachdem damit wichtige Punkte geklärt sind, geht es an die Umsetzung konkreter Maßnahmen.
1. Sport und Fitness helfen beim Abschalten
Kaum ein anderes Mittel wirkt so effektiv gegen Anspannung wie regelmäßige Bewegung. Dabei geht es weniger um die Leistung, vielmehr schüttet der Körper beim Sport Endorphine, also „Glückshormone“ aus, die den Arbeitsstress schnell vergessen lassen. Egal ob Yoga, Laufen oder das klassische Krafttraining – es muss Spaß machen, um aktiv zu bleiben.
2. Das soziale Umfeld pflegen
Der Kontakt sowie die Gespräche mit Familie und Freunden wirken sich positiv auf das psychische Gleichgewicht aus. Oft lässt sich dabei Belastendes aus der Arbeit „von der Seele reden“. Das hilft loszulassen und eröffnet neue beziehungsweise andere Perspektiven. Zudem sorgt die Aussicht auf eine Feier oder das abendliche Treffen für Motivation und Vorfreude.
3. Die regelmäßige Pause als „Fixtermin“
Jede und jeder kennt es: Das Telefon klingelt permanent, die E-Mails ploppen im Minutentakt auf und die Post türmt sich im Eingangskorb. Also besser die Mittagspause ausfallen lassen? Im Gegenteil – eine kurze Auszeit reduziert den Stress und steigert die Konzentrationsfähigkeit erheblich. Dazu gehört, dass Überstunden die Ausnahme bleiben sollten!
4. Mit Kreativität und Hobbys einen Ausgleich zum Job schaffen
Neben dem Sport profitieren viele Menschen von kreativen Freizeitbeschäftigungen wie Malen, Basteln oder Handarbeiten. Darunter fallen auch handwerkliche Tätigkeiten, mit denen du das eigene Zuhause und den Garten verschönerst. So bekommst du den Kopf wirkungsvoll frei und schaffst dir ein Gegengewicht zum Arbeitsalltag.
5. Unangenehme Aufgaben so bald wie möglich erledigen
Im Beruf wie im privaten Leben stellen sich immer wieder leidige Aufgaben. Werden sie unnötig lange aufgeschoben, drückt das die Laune zusätzlich. So simpel wie wirkungsvoll: Je schneller das schwierige Telefonat oder die lästige Aufräumaktion erledigt ist, desto positiver und entspannter lässt sich weiterarbeiten. Nach dem Motto: Eat the Frog first.
6. Klare Grenzen für die eigene Erreichbarkeit setzen
Das eingeschaltete Firmenhandy oder das Checken der beruflichen Mails nach Feierabend müssen Ausnahmen bleiben. Daran darf auch die Tätigkeit im Homeoffice nichts ändern. Hier gilt es, frühzeitig unübersehbare Grenzen zu setzten. Zu leicht wird sonst aus dem berühmten Einzelfall schleichend eine Gewohnheit. Zeigt sich trotz aller eigenen unternommenen Schritte nach einer gewissen Zeit keine Verbesserung, bringt möglicherweise ein offenes Gespräch mit Führungs- oder Vertrauenspersonen des Betriebes Klarheit. Es liegt schließlich im Interesse von Unternehmern und Firmenverantwortlichen, leistungsbereite Mitarbeitende zu halten. Mitunter finden sich dabei praktikable Lösungen für beide Seiten wie ein Wechsel innerhalb der Firma oder eine reduzierte Arbeitszeit. Helfen dir alle diese Maßnahmen nicht, darf das komplette Hinterfragen des Jobs und eine Kündigung für dich kein Tabu darstellen. Viele Studien ergaben: Karriere und Verdienst stehen gerade bei jüngeren Leuten nicht mehr an erster Stelle im Leben. Die eigene Work-Life-Balance und damit die Gesundheit ist oftmals eine Veränderung wert.