Barrierefreiheit klingt erstmal wie ein Ding für Bahnhöfe oder öffentliche Gebäude? Nope, es betrifft auch deine Website!
Ab Juni 2025 gibt’s nämlich neue Regeln – das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz macht ernst.
Und du solltest das nicht ignorieren. Warum? Weil’s dich vielleicht betrifft und du dabei sogar gewinnst. Lass uns das mal gemeinsam anschauen.
Was bedeutet überhaupt „barrierefrei“?
Barrierefrei heißt: Alle Menschen – egal ob mit oder ohne Einschränkungen – können deine Website nutzen. Das heißt nicht, dass du jetzt alles umkrempeln musst. Aber Farben, Kontraste, Texte, Bilder und Funktionen müssen so gestaltet sein, dass z. B. Blinde mit Screenreadern oder Menschen mit motorischen Einschränkungen alles bedienen können. Klingt aufwendig? Ist es gar nicht – mit ein paar Tricks wird deine Seite einfach besser.

Wen betrifft das Ganze?
Jetzt wird’s spannend:
- Du arbeitest B2C → Ja, betrifft dich.
- Du hast einen Online-Shop? → Ja, betrifft dich.
- Du bietest Buchungen online an? → Ja, betrifft dich.
- Du arbeitest nur B2B? → Nein, entspann dich.
- Du bist ein Mini-Unternehmen (unter 10 Leute & unter 2 Mio € Umsatz) für digitale Dienstleistungen? → Auch erstmal nein.
Wenn du im B2C unterwegs bist und deine Website mehr als nur eine digitale Visitenkarte ist – dann los, ran an den barrierefreien Umbau!
Ab wann wird das wichtig?
28. Juni 2025 – klingt noch weit weg? Ist es aber nicht. Denn bis deine Website wirklich fit ist, dauert’s ein bisschen. Also lieber jetzt die Zeit nutzen, statt später in Stress oder Bußgeld zu rutschen.
Was genau muss ich bei einer Website beachten?
Design & Kontraste: Damit alle Inhalte erkennbar sind
Ein guter Kontrast zwischen Text und Hintergrund ist essenziell. Menschen mit Sehbehinderungen oder Farbenfehlsichtigkeit brauchen klare visuelle Unterschiede, um Inhalte wahrzunehmen. Auch die Schriftgröße sollte anpassbar und nicht zu klein sein.
Struktur & HTML-Semantik: So verstehen Maschinen deine Website
Screenreader & Suchmaschinen brauchen saubere Strukturen. Dazu zählen korrekte Überschriften-Hierarchien (H1–H6), semantische Elemente (z. B. <nav>, <main>, <article>) und sprechende Linktexte wie „Mehr erfahren zum Thema XY“ statt „Hier klicken“.
Mobile Barrierefreiheit: Responsives Design mit Verantwortung
Barrierefreiheit endet nicht beim Desktop. Auf Smartphones muss deine Website ebenso gut nutzbar sein – ohne Zoomen, ohne Scrollen in alle Richtungen und mit gut bedienbaren Schaltflächen.
Tastaturbedienung & Fokusführung: Nicht alle klicken mit der Maus
Blinde und motorisch eingeschränkte Menschen navigieren Websites ausschließlich per Tastatur. Deshalb müssen alle Inhalte mit der Tab-Taste erreichbar und sinnvoll fokussierbar sein. Der Fokusindikator (die sichtbare Hervorhebung) darf nicht entfernt werden.
Bilder & Alternativtexte: Wenn Sehen nicht möglich ist
Nicht jeder sieht, was auf deiner Website dargestellt wird. Blinde Menschen nutzen Screenreader, die auf Alternativtexte für Bilder angewiesen sind. Diese Texte sollten den Inhalt oder die Funktion eines Bildes beschreiben.
Einfache Sprache & verständliche Inhalte
Barrierefreiheit betrifft nicht nur Technik – auch Sprache ist eine Hürde. Verwende klare, einfache Sätze, vermeide Fachbegriffe oder erkläre sie. Auch ein Lesefluss mit Absätzen, Bullet Points und Zwischenüberschriften ist hilfreich.
Videos & Audio: Inhalte für alle Sinne bereitstellen
Für Menschen mit Hörbehinderung sind Videos ohne Untertitel nutzlos. Umgekehrt brauchen blinde Nutzer Transkripte für Audioinhalte. Auch automatische Wiedergabe ist störend oder verwirrend.
Technische Umsetzung & Plugins
Barrierefreiheit ist auch ein Thema im Code: ARIA-Rollen, Fokus-Management, Keyboard-Traps und Fehlermeldungen in Formularen sind nur ein paar technische Aspekte. Auch dynamische Inhalte müssen zugänglich sein.
Warum lohnt sich Barrierefreiheit trotzdem für alle?
Deine Website kann noch so schön, schnell und gut strukturiert sein – wenn deine Besucher:innen nicht wissen, was sie tun sollen, verlierst du wertvolles Potenzial. Genau hier kommen Call-to-Actions (CTAs) ins Spiel. Sie leiten den nächsten Schritt ein – klar, freundlich und motivierend.
Ob es darum geht, ein Kontaktformular auszufüllen, ein Angebot anzufordern oder sich für einen Newsletter einzutragen – du musst es sagen. Und zwar so, dass es sich gut anfühlt und nicht wie ein Werbeblock wirkt.
Beispielhafte CTAs für eine moderne Website 2025 könnten sein:
„Jetzt kostenloses Beratungsgespräch sichern“
„Projekt starten und sichtbar werden“
„Lass uns deine Website 2025 gemeinsam planen“
Wichtig dabei ist: Die CTAs sollten immer zu deinem Angebot und zur jeweiligen Seite passen. Platziere sie gut sichtbar – z. B. am Ende einer Unterseite, in einem Hero-Bereich oder im Blogbeitrag selbst.
Besonders effektiv: Verknüpfe den CTA mit einem echten Nutzen. Also nicht nur: „Hier klicken“, sondern „Hier klicken und deine Website fit für 2025 machen.“
Denn am Ende geht’s nicht nur darum, dass die Seite gut aussieht – sondern dass sie etwas bewirkt.

Was passiert, wenn ich das ignoriere?
Abmahnungen, Bußgelder, genervte Nutzer*innen – muss nicht sein, oder? Das Barrierefreiheitsgesetz nimmt’s ernst. Und du solltest das auch tun. Wer zu spät kommt, den bestraft… na du weißt schon.
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